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2. Runder Tisch zum Projekt "Hammersee ohne Blaualgen"

Heute fand im Gewölbe des Brauereigasthofes Jacob in Bodenwöhr der zweite Runde Tisch zum Projekt "Hammersee ohne Blaualgen" statt. Eingeladen waren alle Fachbehörden, welche einen Berührungspunkt zu den vielen notwendigen Maßnahmen am See haben, außerdem der Angelsportverein und die Wasserwacht sowie Markus Jacob vom örtlichen Brauereigasthof und als Vertreter des Abwasserzweckverbandes auch die Bürgermeister Heike Faltermeier aus Bruck sowie Benjamin Boml aus Nittenau. Mit großer Spannung und Aufmerksamkeit folgte man den Ausführungen von Herrn Roland Hammerschmidt vom Planungsbüro Kehrer zur möglichen Verlegung des im und am Hammersee verlaufenden Zweckverbandskanal. Mindestens ebenso spannend war ein Impuls-Vortrag von Professor Christoph Lindenberger von der OTH Amberg/Weiden, der über ein mögliches Forschungsprojekt am Hammersee zur Gewinnung, Aufzucht, Ernte und Verwertung einer "Konkurrenz-Alge, um den Blaualgen quasi den Boden unter den Füßen wegzuziehen, referierte. Ganz am Anfang informierte unser Bürgermeister Georg Hoffmann über alle Maßnahmen die bisher durchgeführt oder begonnen wurden. Insbesondere ging er hierbei auf die Renaturierung der Zuläufe im Einzugsgebiet ein und stellte die Anpflanzung der schwimmenden Röhrichtteppiche und das Schneiden des Schilfbestandes heraus. Das Einrichten des Oberflächenabzugs wertete er als besonders wirkungsvolle Maßnahme. Die Bemühungen des Angelsportvereins zur Erhöhung des Raubfischanteils und die am Samstag stattfindende Uferreinigung am abgesenkten See fanden lobende Worte. Bevor man zu einer Kaufentscheidung kommt, wolle man noch abwarten, ob die Aquamotec-Module tatsächlich den erwünschten Erfolg bringen. Zur Verlegung des Zweckverbandskanals wurden die ersten Schritte eingeleitet und ein Planungsbüro mit der Erarbeitung von Vorschlägen beauftragt.

Um die Finanzierung der geplanten Maßnahmen ermöglichen zu können, hofft man auf Unterstützung und Förderung durch das Amt für ländliche Entwicklung, das Wasserwirtschaftsamt, die Städtebauförderung, den Landschaftspflegeverband sowie die Heinz Sielmann-Stiftung.

Für die Gemeinde Bodenwöhr sind die ins Auge gefassten Maßnahmen alleine nicht realisierbar.

Zur Verlegung des Zweckbandkanals stellte Herr Hammerschmidt fünf Varianten vor, von denen eine völlig neue Kanaltrasse über das Hammerholz und das Sandtal, in der die Abwässer aus den ehemaligen Gemeinden Taxöldern und Erzhäuser sowie Blechhammer entsorgt werden könnten, auf den ersten Blick den meisten Zuspruch fand.

Spannend fanden die Teilnehmer die neue Idee, welche zusammen mit Professor Lindenberger von der OTH Amberg/Weiden entwickelt werden soll. Mit einer im See schwimmenden Anlage könnte man auf der Wasseroberfläche heimische Algen züchten, regelmäßig ernten, somit dem See und dadurch auch den Blaualgen die Nährstoffe, vor allem das Phosphat entziehen und anschließend der Weiterverarbeitung zur Verfügung stellen. Hieraus soll nun ein Forschungsprojekt der OTH Amberg Weiden im Hammersee entstehen.